Nachhaltiges Marketing ohne Social Media: Wie ist das möglich?

Nachhaltiges Marketing? So ein Quatsch! Du musst auf Social Media sein, um erfolgreich zu sein! Das hören wir Selbstständigen und Unternehmer immer wieder. Wer nicht jeden Tag postet, gilt in vielen Köpfen als verloren. Doch wie geht es dir damit? Ist das wirklich nachhaltig für dich, deine Gesundheit und dein Business? Wie du dein Marketing nachhaltig gestalten kannst, ohne dich zwanghaft den Launen des Algorithmus anpassen zu müssen, erfährst du in diesem Artikel.

Nachhaltigkeit im Marketing – was bedeutet das?

Noch ein neuer Trend?

Neuerdings soll alles nachhaltig sein, das ist dir bestimmt schon aufgefallen. Nachhaltigkeit hier und Nachhaltigkeit dort. Was aber nun bedeutet das im Marketing-Kontext?
Definieren wir dafür zunächst das Wort Nachhaltigkeit anhand eines Beispiels aus dem 18. Jahrhundert:

Es soll nur so viel Holz geschlagen werden, wie auch nachwachsen kann, um dafür zu sorgen, dass auch die kommenden Generationen noch Holz haben wird und sein Wert erhalten bleibt 1).
Gleichwohl wird Nachhaltigkeit als ethisches Prinzip betrachtet, das sich nicht nur auf den Fortbestand der Umwelt, sondern auch auf soziale und wirtschaftliche Aspekte bezieht.
Damit sind wir im 21. Jahrhundert angekommen.

Die Erde ist voller Menschen und die Wirtschaft boomt (mal mehr und mal weniger. Fakt ist: Wir leben in einem Wirtschaftssystem.)
Als Unternehmer bist du Teil des Systems und ich bin mir sicher, dass du Umsätze generieren möchtest.

Wir sind uns einig: Dazu benötigst du Menschen, die von dir kaufen.

Um Marketing kommt heute kein Unternehmen, kein Selbstständiger und kein Künstler, der mehr aus seinem Hobby machen möchte, herum.

Ich bin mir sicher, dass du bereits eine Form von Marketing für dich nutzt.

Doch ist sie nachhaltig?
Hinterlässt du Spuren, die bleiben?

Geht es dir und deiner Gesundheit nachhaltig gut mit deinen Maßnahmen? Zahlt sich die Zeit und das Geld, das du in dein Marketing investierst, langfristig aus?

Ist das nachhaltig? Die Nachteile von Social-Media-Marketing

Es ist kein Geheimnis, dass mühsam designte und geschriebene Beiträge auf Instagram und LinkedIn nicht langfristig wirken können, weil sie nach spätestens einem Tag nicht mehr ausgespielt werden. Wer deine Beiträge im Feed angezeigt bekommt, entscheidet der Algorithmus. Schade, oder?

Alexandra Polunin teilt in ihrem Buch “No Social Media” diese Angaben über die Lebensdauer von Social-Media-Posts

X (ehemals Twitter) : 18 Minuten
Facebook: 4 Stunden
Instagram : 21 Stunden
LinkedIn 24 Stunden
YouTube: 20 Tage
Pinterest: 4 Monate 2)

Das heißt: Wenn du heute etwas postest, ist es morgen zu alt. Neues muss her – und wenn du mal eine Pause als Content-Maschine brauchst, wirst du bestraft. Der Algorithmus mag keine Pause. Er ist nimmersatt und will neben Beiträgen mit Herzchen, Likes und schlauen Kommentaren gefüttert werden – so oft wie möglich.

Geht das auch anders?

Die freudige Antwort lautet ja!

Marketing ohne Social Media: 7 Beispiele für ein nachhaltiges Marketing

Es ist kein Märchen, dass Marketing auch vor der Machtübernahme von Social Media existierte. Wenn du in oder vor den 80ern geboren wurdest, kannst du dich sogar noch an eine Zeit ohne Handys erinnern. (Wie schön das war!)

Niemand sprach von Apps und Ads – Menschen schauten sich noch in die Augen anstatt konstant in Bildschirme. Unglaublich!

Wenn sie etwas gesucht haben, um Probleme zu lösen oder das Leben zu verschönern, um herauszufinden, wo die nächste Reise hingeht, kurzum: Um Geld auszugeben, sind sie fündig geworden. Auch ohne Social Media.
So wie es früher funktionierte, geht es auch heute noch – alleine dieser Fakt symbolisiert, dass nachhaltiges Marketing möglich ist.

7 Beispiele für nachhaltiges Marketing ohne Social Media

Als freie Texterin habe ich mich bewusst für ein Marketing ohne Social Media entschieden. Warum, das verrate ich später.
Dabei merke ich, dass es immer mehr Menschen gibt, die alternative Marketing-Wege suchen und finden.
Eine moderne Bewegung, der auch du dich anschließen kannst – zum Beispiel so:

 

1. 1. Website-Texte, insbesondere für Angebotsseiten, die auf zielgruppenrelevante Keywords optimierte sind. Kaufwillige Menschen finden online das, wonach sie suchen: dich.

1. 1. Eine ausdrucksstarke Über-mich oder Über-uns-Seite, die Vertrauen aufbaut. Durch Persönlichkeit und Nahbarkeit kann sich jeder einen Platz im Gedächtnis der Leser reservieren. Vor allem in der Welt von heute, in der alle anders sein wollen und dabei doch dazu neigen, sich dem, was schon existiert, maßlos anzupassen.

1. 1. SEO-optimierte Blogartikel zu Themen, nach denen die Zielgruppe sucht und durch die du deine Expertise ausdrücken kannst. Entweder du startest auf deiner Website einen eigenen Blog, oder du schreibst für bestehende Blogs Gastartikel. Damit tust du nicht nur dir einen gefallen, sondern auch dem Host des Blog.

1. 1. Regelmäßige Newsletter mit dem Hinweis an die Leser, den Newsletter mit Menschen zu teilen, für die die Inhalte genau spannend sein können. Stelle dir den Newsletter stellvertretend für einen Social-Media-Beitrag vor. Der Vorteil: Dein Newsletter landet garantiert im Posteingang, während der Social-Media-Beitrag nur vielleicht im Feed erscheint.

1. 1. Einen Podcast. Du startest einen eigenen oder bewirbst dich für Gastauftritte bei Podcastern, die sich mit Themen beschäftigen, zu denen du auch etwas zu sagen hast. Du erreicht immer wieder neue Menschen, die auf dich aufmerksam werden und von deiner Expertise profitieren können.

1. 1. Wie wär’s mit einem Webinar? Statt dein Wissen in zig Social-Media-Beiträge zu pressen, kannst du deine Expertise in einem Online-Kurs teilen. Die Welt ist voller digitaler Kurse, es gibt sicher einen, der durch deinen Vortrag noch besser wird.

1. 1. Menschen treffen. Denn Menschen erzählen gern von sich und Dingen, die sie gut finden. Erzähle so oft es geht von deinem Unternehmen oder deinem Angebot (natürlich nicht nonstop, sodass niemand anderes mehr zu Wort kommt). Zeige dich authentisch und nahbar. Bleibe Erinnerung – als Mensch, Experte und Unternehmer.

Natürlich sind das keine Marketing-Methoden, die über Nacht deinen Bekanntheitsgrad und Umsatz in die Höhe schießen lassen – aber: Diese alternativen Marketing-Methoden arbeiten nachhaltig für dich.

Webseiten-Texte, Blogartikel, Podcast-Interviews und Webinare werden immer wieder gesucht und gefunden. Menschen erzählen immer wieder von dir – egal, was irgendein Algorithmus dazu sagt.

(Während ich diesen Artikel schreibe, sitzt mir eine Freundin gegenüber, die auch ein Online-Business führt. Zum Wilkommens-Plausch erzählte sie euphorisch, dass sie diese Woche zwei ihrer Programme verkauft hat, nach dem Menschen ein Podcast-Interview mit ihr gehört haben, das schon Monate alt ist.)

Glücklicher ohne Social Media?

Unter uns gesagt: Ja! Wenn ich für mich spreche, ist die Antwort eindeutig.

Seitdem ich nicht mehr Raum und Zeit vergesse, während ich durch Instagram oder LinkedIn Feeds scrolle und mich mit jedem Wisch weiter von mir weg bewege, bin ich glücklicher.

Vielleicht geht es dir ähnlich, du guckst, was andere machen, wie sie dabei aussehen und was sie haben, was du noch nicht hast oder erreicht hast.

Viele Menschen motiviert das – und das ist gut so.
Andere Menschen lähmt es – und das ist nicht gut.

Seitdem ich mich nicht mehr auf Social-Media-Plattformen verliere und vergleiche, bin ich mehr bei mir. Ich bin fokussierter und habe vor allem mehr Zeit.

Zusätzlich fühlt es sich schlichtweg gesünder an, mich nicht im ständigen Vergleich zu befinden und mein Nervensystem durch 10000 Bilder, Videos und FOMO (Fear of Missing out) zu strapazieren.

Der Clou ist: Das Gefühl, etwas zu verpassen, habe ich nicht. Durch Podcasts werde ich immer wieder auf neue Menschen aufmerksam, die Newsletter schreiben und ihr Wissen in Blogs teilen. Inspiration finde ich also weiterhin. Durch Podcasts und Gastartikel (wie diesen) werden neue Menschen auf mich aufmerksam.

Ob du glücklicher ohne Social Media bist, kann ich nicht sagen. Probier’s einfach aus.

Aber: Glücklich hin oder her! Als Unternehmer willst du nicht nur glücklich, sondern auch erfolgreich sein…

Erfolgreich ohne Social Media?

Erfolg ist ein großes Wort. Die richtige Definition gibt es nicht.

Erfolg ist individuell. Für die einen ist es ein erreichtes Umsatzziel, das Traumhaus oder das Auto, von dem sie schon als Kind geträumt haben.Für andere ist es das Gefühl, Zeit mit der Familie zu verbringen, während das Business läuft.

Andere Menschen wiederum erklären Erfolg als die Freiheit, in der heutigen Welt authentisch sein zu dürfen und den Mut, Visionen umzusetzen.

Kurze Pause: Wie definierst du Erfolg?

Ob erfolgreich sein und Social Media zusammen passen beziehungsweise, ob du Social Media für deinen Erfolg brauchst, ist nicht allgemeingültig zu beantworten.

Wie gesagt: Da wir hier unter Selbstständigen und Unternehmern sind, bist auch du an einem gewissen Umsatzziel interessiert. Logisch! Du machst das, was du tust, schließlich nicht aus Langeweile. Du willst nachhaltig erfolgreich sein – nicht nur bis zum 31.12.

Nachhaltig sichtbar und erfolgreich

Jede Maßnahme, die die Scheinwerfer langfristig auf dich und dein Business hält, kann zu anhaltendem Erfolg bezogen auf Neukunden und Umsätze abzielen.

Das heißt: SEO-optimierte Webseiten-Texte und Blogartikel, immer wieder auffindbare Podcast-Interviews und Gastartikel in anderen Blogs erhöhen die Sichtbarkeit nicht weniger als Social Media Beiträge.

Schauen wir uns nochmal das Beispiel vom Anfang an, in dem Nachhaltigkeit so definiert wird, dass nur so viel Holz geschlagen werden soll wie nachwachsen kann, sodass auch die nachkommenden Generationen noch Holz haben.

Mich inspiriert das zu einem Vergleich:

Sorge für wertvollen Mehrwert durch ein nachhaltiges Marketing, der über das Morgen und Übermorgen auffindbar bleibt, sodass dich auch nächstes Jahr noch Menschen finden und von deinen Angeboten profitieren können.

Wie klingt das für dich?

Fazit: Ist Marketing ohne Social Media eine nachhaltige Lösung?

Meine Antwort auf die Frage lautet: Ja. Wie deine ist, entscheidest du.
In diesem Artikel habe ich meine Sicht auf die Dinge dargestellt. Vielleicht konnte ich deinen Horizont erweitern, zum Andersdenken inspirieren.
Der Fakt und das Wissen darum, dass es bereits Marketing, erfolgreiche Selbstständige und Unternehmern vor einer Welt lauter Social-Media-Beiträge und Stories gab, erklärt sich allein dadurch, dass es Erfolgsgeschichten gibt, die schon vor 2010 geschrieben wurden.
Ich möchte nicht behaupten, dass Social Media grundsätzlich falsch ist. Es gibt Menschen, für die funktioniert das wunderbar. Wiederum andere fühlen sich überfordert und gestresst.
Ein guter Moment, um die Frage nachhaltiges Marketing ganz allein auf den gesundheitlichen Aspekt zu begrenzen. Marketing gehört zu jedem Business dazu, dabei sollte es nicht nur das Business, sondern auch den Menschen dahinter nähren. Als freie Texterin, Copywriterin und vor allem Mensch, ist es meine Vision, Marketing menschlich und nachhaltig mitzugestalten. Wenn das für dich spannend ist, dann sollten wir beide uns kennenlernen. Besuche mich in meinem digitalen Zuhause: www.anne-isaac.com

1) https://www.bundestag.de/ausschuesse/weitere_gremien/pbne/vorstellung/was-ist-na chhaltigkeit-890694
2) Alexandra Polunin – No Social Media / S. 66

Unser Gast-Autor: