Chat GPT – Fluch oder Segen? Wie du als VA die AI in deinen Arbeitsalltag integrierst

Im November 2022 wurde der Chatbot ChatGPT vom US-amerikanischen Unternehmen OpenAI veröffentlicht. Kurz gesagt kommuniziert dieser mit den Usern über eine künstliche Intelligenz und kann so nach Anweisung ganze Texte formulieren. Viele Firmen, Agenturen und Freelancer wie auch virtuelle Assistenten hatten schnell Bedenken, ob deren Arbeit damit hinfällig wird und ChatGPT sie ersetzen könne.

In diesem Artikel möchten wir mit einigen Vorurteilen aufräumen, die Funktionsweise erläutern und die Vor- und Nachteile des Chatbots nennen. Zudem gehen wir darauf ein, wie man dieses Tool als VA oder Freelancer sinnvoll nutzen kann – eventuell auch als Ergänzung zur eigenen Dienstleistung.    

Was genau ist ChatGPT?

Für diejenigen, die sich noch nicht mit ChatGPT auseinandergesetzt haben, möchten wir kurz die Funktionsweise erklären. Gemäß Wikipedia nutzt die Software moderne maschinelle Lerntechnologie, um Antworten zu generieren, die natürlich klingen und für das Gespräch relevant sein sollen. In unseren Worten bedeutet dass, das Nutzer eine Frage oder Aufforderung eingeben und ChatGPT anschließend darauf antwortet oder entsprechende Texte formuliert. 

Dabei kann der Chatbot verschiedenen Arten von menschenähnlichen Texten schreiben, laut Wikipedia unter anderem auch Business-Pläne, Lösungen für Schulhausaufgaben und sogar Programmcode in verschiedenen Programmiersprachen. Zudem ist auch die Erstellung von Blogartikeln, Marketingvorlagen und vielen anderen Texten möglich, die sogar zielgruppengerecht formuliert werden können. ChatGPT selbst basiert auf der bekannten Programmiersprache Python und wurde bis zur Veröffentlichung in mehreren Trainingsstufen programmiert. 

Zum aktuellen Zeitpunkt ist die Software lediglich eine sogenannte Forschungsvorschau und wird künftig noch weiterentwickelt. Somit kann die Verwendung des Chatbots auch viele Nachteile mit sich bringen.

Vor- und Nachteile von ChatGPT

Als Vorteile lassen sich folgende Funktionen von ChatGPT einstufen:

  • Fragen werden innerhalb kürzester Zeit beantwortet.
  • Der Chatbot stellt binnen Sekunden Informationen zur Verfügung.
  • Es können ganze Texte verschiedener Art erstellt, zusammengefasst und gekürzt werden.
  • Fremdsprachige Texte können übersetzt werden, da ChatGPT viele Sprachen „spricht“.
  • ChatGPT kann auch Überschriften und Gliederungen für Texte vorschlagen.
  • Die Software ist rund um die Uhr nutzbar.
  • Es ist nicht nötig, grammatikalisch korrekte Fragen zu stellen oder auf Rechtschreibung zu achten.

Nachteile, wegen denen ChatGPT stark kritisiert wird, sind wiederum folgende:

  • Die Qualität der Texte lässt häufig zu wünschen übrig.
  • Es werden häufig Fehler und inkorrekte Informationen in den Antworten gefunden, da nicht kontrolliert wird, was der Chatbot ausgibt.
  • Offenbar wurden in Texten von ChatGPT bereits Minderheiten benachteiligt, da die KI dies nicht erkennen kann.
  • Die verstärkte Nutzung der Software kann dazu führen, dass Menschen nur noch damit arbeiten und so sogar eigene Fähigkeiten verlernen. 
  • Der Chatbot kann keine Emotionen wahrnehmen und wiedergeben, es ist demnach beispielsweise kein Storytelling möglich.
  • Es ist bei manchen Fragen mit unpassenden und möglicherweise sogar verletzenden Antworten zu rechnen.
  • ChatGPT kann keine Reime oder andere besondere Textarten verfassen.
  • Der Datenschutz ist laut Kritikern nicht gewährleistet, da die Software persönliche Daten sammeln soll.
  • Da keine Quellen genannt werden, ist unklar, woher ChatGPT seine Informationen bezieht.

Einige dieser Nachteile geben ganz klar Anlass zur Sorge und werfen die Frage auf, ob es Sinn macht, die Software wirklich für die Arbeit zu nutzen. Letztlich muss sich diese jeder selbst beantworten. Wir möchten dennoch einige Aspekte nennen, wie man dieses Tool als virtuelle Assistenz nutzen könnte, und sei es auch nur zur Ergänzung.

Wie kann man ChatGPT sinnvoll für sich nutzen?

Vorab möchten wir betonen, dass man sich auf die Richtigkeit der ausgegebenen Texte des Chatbots nie blind verlassen und jegliche Informationen nachprüfen sollte. Das bedeutet entsprechend, dass man Texte von ChatGPT nie einfach kopieren und im Ganzen für sich nutzen sollte. In der Regel klingen einige Texte ohnehin nicht flüssig und ansprechend, sondern behandeln Themen nur oberflächlich und ohne jede Emotion. Gerade beim Storytelling hat der Chatbot enorme Schwächen.

Nichtsdestotrotz kann man sich von ChatGPT durchaus inspirieren lassen, um Anregungen für einen eigenen Text zu finden. Insbesondere dann, wenn man sich bei einem Thema schwer tut, sich damit überhaupt nicht auskennt oder unter enormem Zeitdruck arbeitet, kann das Tool schnell und einfach helfen. Man muss nur wissen, wie man es bedienen muss. 

Um wirklich sinnvolle Informationen und Antworten zu erhalten, benötigt die KI hinter ChatGPT klare Anweisungen und Informationen. Es ist ratsam, ein wenig mit den eigenen Worten zu spielen und herauszufinden, wie der Chatbot darauf reagiert. So ist schnell ersichtlich, was er versteht und was nicht. Zudem kann man in einem Chat mehrere Anweisungen hintereinander erteilen, sodass bereits formulierte Texte von ChatGPT ergänzt, umgeschrieben oder verbessert werden. Macht man es richtig, kann die Software in Maßen sogar emotionalere Geschichten verfassen. 

Hierzu gibt man unter anderem die Zielgruppe und den Zweck des Textes an. So kann sich ChatGPT besser vorstellen, was gewünscht ist und dies auch umsetzen.

Letztendlich ist es jedoch fraglich, ob der Zeitaufwand sich wirklich lohnt, wenn insbesondere kreative Texte am Ende trotzdem selbst geschrieben und Informationen von ChatGPT geprüft werden müssen. Schließlich hätte man dann auch gleich selbst recherchieren können, oder nicht? Wie erwähnt kann der Chatbot in erster Linie Inspiration bieten und dabei helfen, in ein bestimmtes Thema hineinzufinden. Man sollte sich aber keinesfalls zu sehr darauf verlassen. 

Wird ChatGPT nach und nach Menschen und Berufe ersetzen?

Seit der Veröffentlichung von ChatGPT haben viele Menschen Sorge, ob deren Beruf durch die Software ersetzt werden könne. Schließlich könnten beispielsweise Unternehmen Texte tatsächlich künftig vom Chatbot schreiben lassen, vor allem, wenn dieser weiterentwickelt und somit besser wird. Auch Übersetzungen werden von ChatGPT recht zuverlässig erledigt. 

Trotz dieser Tatsachen kann die KI bislang noch keine kreativen Texte verfassen, wie sie in vielen Bereichen gefragt sind. Zudem ist weiterhin die Überprüfung der Informationen und Texte durch Menschen nötig. Im Marketing und vielen weiteren Bereichen wird demnach in absehbarer Zeit kein Umstieg von Mensch auf künstliche Intelligenz erfolgen, weshalb hier kein Anlass zur Sorge besteht.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass sich Berufe schon in der Vergangenheit veränderten und auch heute ständig verändern können. Das bedeutet jedoch nicht, dass beispielsweise virtuelle Assistentin von heute auf morgen ihren Job verlieren werden, vor allem nicht wegen einer noch in der Testphase befindlichen Software wie ChatGPT. Ganz im Gegenteil – der Chatbot kann allenfalls bei der Arbeit unterstützen, wenn man weiß, wie man damit umgehen muss. Dennoch sind die Erfahrungen und Fähigkeiten von virtuellen Assistenten, Textern und anderen Freelancern in der Business-Welt heute und zukünftig unverzichtbar. Umso wichtiger sind jedoch Weiterbildungen, um mit den möglichen Veränderungen des eigenen Berufs zukünftig mithalten zu können.     

Fazit

Auch wenn es wegen ChatGPT viele Zweifel gibt, kann die Software einen großen Nutzen haben. Es lohnt sich, den Chatbot zu testen und sich für eigene Texte inspirieren zu lassen. Der eigene Job ist durch diese Software jedoch noch lange nicht gefährdet.

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