Als VA spitz positionieren oder Allrounder bleiben?

Experte oder Allrounder – muss ich mich als VA spitz positionieren?

In der Welt der Virtuellen Assistenz stehen viele angehende VA vor der Entscheidung, ob sie sich als Experte in einem bestimmten Bereich positionieren oder als Allrounder agieren möchten. Beide Ansätze haben Vor- und Nachteile und die Wahl hängt oft von den individuellen Fähigkeiten, Interessen und Karrierezielen ab.

Nachfolgend bieten wir einen tieferen Einblick in beide Positionierungen.

Sich als Experte spitz positionieren

Als Experte spezialisierst du dich auf ein bestimmtes Fachgebiet oder eine spezifische Dienstleistung. Dies könnte beispielsweise Social Media Management, Buchhaltung, Grafikdesign oder auch Übersetzungen sein.

Ob eine solche Positionierung für dich infrage kommt, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Berufliche Erfahrung

Hast du bereits mehrere Jahre lang in der Buchhaltung gearbeitet, könntest du dich als VA konkret auf diesen Bereich oder auch Finanzdienstleistungen konzentrieren. Hast du hingegen einen beruflichen Abschluss in Grafikdesign und darin Erfahrungen gesammelt, kannst du diese Dienstleistung anbieten.

  • Leidenschaft

Vielleicht hast du aber auch eine besondere Leidenschaft oder ein tiefes Interesse für ein bestimmtes Thema, zum Beispiel die Eventplanung oder Social Media. Dann könnte dies der Bereich sein, in dem du dich als Experte positionierst. 

  • Marktlücke

Manche VA haben zu Beginn ihrer Selbstständigkeit eine Nische identifiziert, in dem das Angebot bisher noch nicht so breit aufgestellt ist. Daher haben sie ihre Chance genutzt und sich in diesem Bereich weitergebildet, um zum Experten zu werden.

Grundsätzlich hat es mehrere Vor- und Nachteile, sich als Experte zu positionieren:

Vorteile

  1. Höhere Honorare möglich

Als Experte kannst du in deinem speziellen Bereich meist höhere Preise verlangen, da du Wissen und Fähigkeiten anbietest, die deine Kunden nicht von jeder beliebigen VA erhalten. 

  1. Klare Zielgruppe

Für dich persönlich ermöglicht eine Positionierung auch, eine Zielgruppe klar zu definieren und anzusprechen. Damit kannst du deine Marketingstrategien gezielter ausrichten.

  1. Weniger Konkurrenz

Gerade in Nischenbereichen gibt es oftmals deutlich weniger Wettbewerb, sodass du bei der Kundengewinnung davon profitierst und dich eher etablieren kannst. 

  1. Tiefere Kundenbeziehungen

Durch dein spezifisches Angebot kannst du ganz konkrete Probleme deiner Kunden lösen. Dies bringt in einer längerfristigen Zusammenarbeit nicht selten eine tiefere Beziehung und Bindung mit sich. 

Nachteile

  1. Begrenzte Kundenbasis

Mit einer spitzen Positionierung kann es passieren, dass du eine lediglich kleine Zielgruppe ansprichst, in der weniger Bedarf für deine Dienstleistung herrscht. Damit hast du gegebenenfalls weniger Kundenpotenzial.

  1. Anfälligkeit für Marktschwankungen

Der Markt ändert sich schnell. Sinkt die Nachfrage nach deiner Dienstleistung plötzlich, kann dies dein Geschäft deutlich beeinträchtigen. 

  1. Höherer Weiterbildungsaufwand

Damit du immer auf dem neuesten Stand und als Experte anerkannt bleibst, musst du unter Umständen sehr viel bzw. mehr als andere VA in deine Weiterbildung investieren.

Als Allrounder breit aufgestellt sein

Als Allrounder, im Gegensatz zur spitzen Positionierung, bietest du eine breitere Palette von Dienstleistungen an und bist in mehreren Bereichen versiert. Dies kommt wie folgt zustande:

  • Vielseitiger beruflicher Hintergrund

Möglicherweise hast du in der Vergangenheit in verschiedenen Branchen und Rollen gearbeitet und dir so viele Fähigkeiten angeeignet. Somit könntest du in deiner Tätigkeit als VA mehrere Dienstleistungen anbieten. Oder du hast beispielsweise einen BWL-Abschluss und damit Kenntnisse in Marketing, Buchhaltung und allgemeiner Verwaltung. Auch hiermit kannst du dich breiter aufstellen.

  • Neugier und Lernbereitschaft

Natürlich sind Virtuelle Assistenten von Natur aus neugierig und möchten von sich aus ständig neue Fähigkeiten erlernen. Daher kann ebenfalls die Veranlassung kommen, sich als Allrounder anzubieten und verschiedene Dienstleistungen zu offerieren.

  • Marktanforderungen

Stellt man fest, dass Kunden gleich mehrere Dienstleistungen verlangen, ist eine Tätigkeit als Allrounder möglich, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. 

Auch bei der Arbeit als Allrounder gibt es Vor- wie auch Nachteile:

Vorteile

  1. Vielseitigkeit

Als Allrounder kannst du eine Vielzahl von Dienstleistungen anbieten und so unterschiedliche Kundenbedürfnisse abdecken.

  1. Größeres Kundenpotenzial

Mit einem breiten Angebot kannst du eine größere Zielgruppe ansprechen und hast potenziell mehr Kunden.

  1. Flexibilität

Wenn sich der Markt ändert, kannst du dein Angebot leicht anpassen und dich neuen Trends anpassen.

Nachteile:

  1. Schwierige Abgrenzung

Es kann für dich als Allrounder womöglich auch herausfordernd sein, sich von der Masse der VAs abzuheben, die ähnliche Dienstleistungen anbieten.

  1. Geringere Honorare

Da du nicht auf ein spezielles Fachgebiet spezialisiert bist, kannst du gegebenenfalls Schwierigkeiten haben, dein Honorar höher anzusetzen. Manche Kunden sind vielleicht nicht bereit, Honorare wie die von Experten zu zahlen.

  1. Höherer Organisationsaufwand

Die Verwaltung einer Vielzahl von Dienstleistungen und Kunden kann komplexer sein und erfordert gute organisatorische Fähigkeiten.

Fazit

Die Entscheidung, ob man sich als Experte oder Allrounder positionieren möchte, hängt von den individuellen Stärken, dem Marktbedarf und den persönlichen Vorlieben ab. Während Experten oft höhere Honorare verlangen und sich in einer Nische etablieren können, bieten Allrounder Flexibilität und ein breiteres Kundenpotenzial. Es ist wichtig, den Markt regelmäßig zu analysieren, Feedback von Kunden einzuholen und gegebenenfalls die Positionierung anzupassen.

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